Plattenvereinigung ist ein Projekt der zukunftsgeraeusche GbR.
Meine Interviewpartner waren Robert K. Huber und Peter Winter. Beide haben Architektur und Stadtplanung in Berlin und Shanghai studiert und arbeiten seit 2011 zusammen.
Jale: Wer sind Sie und was machen Sie?
zukunftsgeraeusche: Wir sind ein Architekturbüro und auch eine Art Projektplattform. Unter anderem realisieren wir Projekte im Bereich Architektur, Stadtentwicklung und Bildung für nachhaltige Entwicklung sowie auch Theaterprojekte. Zudem veranstalten wir Diskussionsreihen zu Stadtentwicklungsthemen.
Häufig beschäftigen sich die Projekte die mit Recycling, experimentellem und nachhaltigem Bauen die wir mit Bildungsangeboten und Formaten für den öffentlichen Diskurs verbinden. Eines dieser Projekte ist die „Plattenvereinigung“, ein experimentelles Gebäude aus wiederverwendeten Ost- und Westdeutschen Plattenbauteilen das auf dem Tempelhofer Feld errichtet wurde. Wir arbeiten sehr kooperativ mit verschiedenen Partnern zusammen wie z.B. mit der TU Berlin und anderen Bildungseinrichtungen. Tätig sind wir vorrangig in Berlin und München.
Jale: Wie entstand die Idee des Projekts „Plattenvereinigung“?
zukunftsgeraeusche: Die Idee hat eine Vorgeschichte. Vor der Plattenvereinigung haben wir in München ein Projekt namens „Bestandsverpflanzung“ realisiert. Dafür haben wir aus dem Olympischen Dorf in München, genauer aus dem sogenannten Studentendorf, das 2008 abgerissen wurde, Betonbauteile wiederverwendet. Daraus haben wir drei kleine Bungalows gebaut und diese durch München wandern lassen. Gleichzeitig wussten wird, dass es im Ostdeutschen Raum als Folge des Stadtumbaus Forschungen zur Wiederverwendung von Plattenbauteilen gab. Aufbauend auf dem Projekt in München haben wir daher eine Kooperation mit der TU Berlin begonnen. Die Idee war ein Projekt zu entwickeln, das den öffentlich Diskurs und Bildungsangebote mit einbezieht um dadurch nicht nur zu zeigen, dass es technisch machbar ist ein Haus aus wiederverwendeten Betonbauteilen zu bauen sondern auch um sich auf alternative Weise mit Stadtumbau auseinanderzusetzen. Dabei ging es darum zu thematisieren, dass Stadtumbau nicht nur ein Phänomen in Ostdeutschland ist, sondern eine allgemeine Herausforderung an das nachhaltige Bauen. So entstand Idee der „Plattenvereinigung“ für ein experimentelles Gebäude aus ost- und westdeutschen Betonfertigteilen, das zeigt, dass es in überall in Deutschland, Europa und darüber hinaus immer wieder um die gleichen Themen geht: Man muss mit dem baulichen Erbe umgehen, smart sein und zusehen, dass man es nachhaltig behandelt.
In Namen meines Teams bedanke ich mich für das tolle Interview und wünschen euch
für das Jahr 2014 weiterhin viel Erfolg und Glück für die Zukunft.
Quelle: Interview – zukunftsgeraeusche GbR vom 20.1.2014